Agentur der bösen Mädchen

Roman

als eBook bei hey!publishing

Inhalt

Mieten Sie die Frau Ihrer Alpträume! - Drei Freundinnen gründen eine Agentur der etwas anderen Art: Hier lernen Männer den richtigen Umgang mit Frauen, die ihnen das Leben zur Hölle machen. Ob nervige Geliebte oder böse Schwiegermutter, alles kein Problem. Oder vielleicht doch?

Gerade dreißig geworden, zieht Annette Bilanz: kein Job, kein Mann und kein Durchsetzungsvermögen, wahrlich kein Grund zum Feiern! Ihre Tante Ricarda hingegen vertreibt sich die Zeit mit weitaus jüngeren Bettgenossen nach dem Motto: Bloß nicht verlieben, eine Scheidung reicht. Als Annettes Freundin Eva mit ihrem Emanzentum den Verehrer ihrer Tochter beinahe in die Flucht schlägt, stellt diese fest: Dich müsste man vermieten, Mama. Bei dir könnten die Männer wenigstens lernen, dass sie harten Zeiten entgegensteuern." Eine brillante Geschäftsidee!

Im Auftrag ihrer Agentur finden sich die drei Frauen in allerhand schrägen Situationen wieder. Aber nicht jeder Fall ist zum Lachen. Den wo Männer sind, lauern Gefühle ... und die lassen sich nicht so einfach zu den Akten legen.

Leseprobe

Ricarda
Schon seit einer halben Stunde hörte ich, wie der Typ in der Küche rumkramte. Aber ich hatte nicht die geringste Lust, auch nur ein halbes Auge zu öffnen. In meinem Alter sind leidenschaftliche Nächte anstrengend, früher habe ich das leichter weggesteckt. Außerdem hätte er ruhig wieder auf die Matratze kommen können, ich hatte kalte Füße.
Als der Kerl wenige Minuten später das Zimmer betrat, war er frisch gesäubert und balancierte ein Tablett vor sich her. Schamhaft hatte er sich mit Boxershorts bekleidet, wäre gar nicht nötig gewesen, ich sehe nicht mehr besonders gut. Lässig ließ er sich vor der Matratze nieder, versuchte mich zu küssen, was ich morgens gar nicht mag, der Geruch von Zahnpasta ist mir zuwider.
"Guten Morgen, es gibt Kaffee."
Seufzend richtete ich mich auf, damit er sich neben mir niederlassen und das Tablett abstellen konnte. Aber so recht überzeugt war ich noch nicht. Während er sich setzte, nutzte ich die Gelegenheit zu sehen, wo ich gestern abend gelandet war. Und dann überlegte ich fieberhaft, wie ich möglichst schnell von hier verschwinden könnte.
"Und was machen wir heute?", fragte mein unternehmungslustiger Gefährte der letzten Nacht.
Sofort begannen alle Alarmglocken in meinem Kopf zu schrillen. Das tat weh, ich hatte gestern gut getankt. Schnell versuchte ich, mit einem Schluck Kaffee meine Birne wieder klar zu bekommen, dann warf ich einen zweifelhaften Blick auf das heitere Kerlchen neben mir.
"Du gehst am besten in den Kindergarten, und ich nach Hause."
Er war keineswegs beleidigt. Fröhlich lachte er auf. Wie ich Heiterkeit hasse am frühen Morgen.
"Ich bin nicht ganz so jung, wie du denkst", sagte er, offenbar geschmeichelt. "Und ich muß auch nicht erst meine Mama fragen, was ich tun darf."
Die Vorstellung, daß seine Mutter vermutlich jünger war als ich, amüsierte mich.